Über Goldenes im Trüben.

Murky. Über dieses Wort bin ich vor einigen Tagen auf CNN Europe gestoßen. Und musste nachschauen: übersetzt wird es unter anderem mit trübe, düster und unklar. Man könnte ohne Umschweife sagen, wir leben gerade in “murky times”.

Aber ich bin unverbesserlicher Optimist. Nicht naiv und ohne rosa Brille. Aber ein Sonntagskind, dass, bei allem Trüben, Düsteren und Unklaren stets optimistisch bleibt. Auch wenn im aktuellen Fall “Corona” noch kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen ist. Auch wenn in manchen Regionen gerade um einen friedlichen Weg in die Zukunft gerungen wird. Und in vielen Lebensbereichen der ersehnte Silberstreif am Horizont (noch) nicht erkennbar ist.

Kleiner Trost: sicher war auch in den 20er Jahren des letzen Jahrhunderts nicht alles golden. Aber sie inspirierten mich im letzten Monat zu einer “Golden Series”. Gedanklich spielen die fünf entstandenen Werke mit Käfigen, Nestern, augenzwinkernd mit Joachim Witts Reiter und den “goldenen Zeiten” an sich.

Wer jetzt schnell ist, kann sich jetzt ein Stück Optimismus und goldene Zeiten (zurück) in die vier Wände holen. Unverbindliche Atelierbesuche hierzu nach Absprache, frei nach dem Motto “First come, first served”.

Ungetrübt freudige Grüße aus dem Atelier sendet: Paul Robert Reif.

Zur "goldenen Serie" und mehr.

Stegreif – Ausgabe 1/2021.

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Über neue Werke, edle Spender, Italien, neue und etablierte Kunstmessen sowie Licht am Ende des Tunnels: Stegreif. Die Erstausgabe. Neben Toilettenpapier, Impfterminen mit dem BionTech Impfstoff und ausreichend Sozialkontakten war es, zumindest für viele Kunst- und Kulturschaffende, schwierig, die letzten Monate die erforderliche Inspiration und, wie andere Berufsgruppen auch, ausreichend Einkommen zu finden.

Meine Inspiration ist durch etwas “Licht am Ende des Tunnels” und nicht zuletzt dank der großzügigen Spenden von rund 20 Unterstützern meiner persönlichen Künstler-Funding-Aktion zurückgekehrt. Und ist bereits in mehrere neue Werke, darunter eines mit Pandemie-Bezug, geflossen. Für weitere Spenden bin ich sehr dankbar. Gedanklich wird der dreifachen Spendenwert beim zukünftigen Kauf eines Bildes, auch aus den Jahren 2017 bis 2020, verrechnet.

New York, Rio und Tokio erreichen wir aktuell nur in unseren Träumen. Zumindest Venedig und Mailand werden für meine Werke in Kürze Realität: Der renommierte, italienische Kunstkritiker Alain Chivilò ist von meinem Schaffen sehr angetan und wird zukünftig mein Repräsentant in Italien. Das ehrt und freut mich sehr. Und öffnet mir perspektivisch die ein oder andere Tür zu Kunstmessen und Ausstellungen in Italien und darüber hinaus.

Meine Arbeiten konnten auch die Jury der ArtMUC in München bzw. einer neu konzipierten Kunstmesse, die in Hamburg Premiere feiert, überzeugen. Wenn es “die Umstände” zulassen, freue ich mich, wenn wir uns Ende August in der Hansestadt oder Mitte Oktober an der Isar sehen. Und je nach dem, was sich noch ergibt auch schon früher – von mir aus sehr gerne bei einem unverbindlichen, Corona-konformen Besuch in meinem privaten Atelier, nach vorheriger Abstimmung.

Das Wichtigste: bleiben Sie gesund und optimistisch. Aus dem Atelier Winterhalde in Stuttgart grüßt inspiriert Paul Robert Reif.

Die „Komparsen“ im Lidl Werbespot mit Konny Reimann kommen von Paul Robert Reif.

Ist doch keine Kunst? Im Lidl TV-Spot mit Konny Reimann spielt „The Extras [Not according to Roland’s script].“ seine Rolle jedenfalls mit Bravour.

Nach gewonnenem „Casting“ der renommierten Werbeagentur Panama aus Stuttgart, hat das Werk im aktuellen Lidl-Werbespot neben dem „Aussteiger“ Reimann seinen Auftritt. Und überzeugt. – Video leider nicht mehr auf YouTube verfügbar.

IN 435 TAGEN VON STUTTGART NACH NEW YORK. UND ZURÜCK.

Vierhundertfünfunddreißig. Vierhundertfünfunddreißig Tage hat auch zu früheren Zeiten die Reise nach New York nur selten gedauert. Doch alles ist relativ.

Im September 2017 fing Paul Robert Reif, in Stuttgart, aus einem Impuls heraus an zu Malen. Heute, 435 Tage später, sitzt er in einer Maschine der portugiesischen Fluggesellschaft TAP. Er ist auf dem Rückweg von New York.

Dort, direkt am Broadway, wird seit dem gestrigen Abend eines seiner „frühen“ Werke gezeigt. Das „Behind the Blue Curtain [At the Lake]“ aus den ersten Monaten seines Schaffens ist dort noch bis zum Jahresende zu sehen.

Andere Werke waren seit diesem Frühjahr bei mehreren italienischen Kunstmessen, unter anderem in Genua und Lucca, sowie auf der Contemporary Art Ruhrgebiet in Essen zu sehen.

Paul Robert Reif empfindet sein Leben aktuell als „fast forward“. An manchen Tagen geht es ihm beinahe etwas zu schnell. Auch die Einladung zur Gruppen-Ausstellung in der Gallery 104 in Soho kam erst wenige Tage davor. Diese trägt im Übrigen den Titel „The Next Step“. Wohin ihn dieser noch führen wird, bleibt abzuwarten.

Vierhundertfünfunddreißig Tage, um als Autodidakt von Null aus nach New York City zu kommen. Für den klassischen deutschen Kunstbetrieb vermutlich jenseits der AGBs.Dabei würde sich Reif über eine/n Galerist/in aus Deutschland freuen. Einen, der ihn bei seinen nächsten Schritten begleitet, fördert und fordert. Einen der 435 Tage für seine bisherige Reise, ebenso wie Reif selbst, als „fast forward“ empfindet.

DIESSEN. NEW YORK. TOKIO? HAUPTSACHE ITALIEN!

Dießen also. Nicht Stuttgart, Berlin oder München. Ende September hat es sich gejährt: Die neuen Parkinson-Medikamente waren da. Der Grund, ein Impuls, eine quadratische Leinwand zu kaufen. Und drei Tuben Ölfarbe. Schwarz, Grün und Weiß. Daraus – und aus den „übrigen“ Tablettenblistern statt eines Pinsels – entstand das „Optimistic One“.

Seit dem geht es schnell. An manchen Tagen zu schnell. Schon im Dezember, drei Monate nachdem das erste Bild intuitiv entstand – meldet sich ein italienischer Art-Manager und Galerist bei mir. Über Instagram. Dann geht es schnell und wider allen Regeln des klassischen Kunstbetriebs.

Kunstmessen in Italien folgen. Bergamo, Genua, Lucca und Parma. Mit Begeisterung und Wertschätzung von Einheimischen, aus dem Umland und von Touristen besucht.

Im Juli dann die Anfrage der Galerie aus New York. Zwei Tage nach dem die Zusage für die Art Karlsruhe 2019 kam.

Und nun Dießen. Am Ammersee. In Bayern. Das Schicksal wollte es so. Es gibt entfernte Verwandte in der Marktgemeinde. Und eine Geschichte dahinter. Niemand und nichts davon ist mir bekannt. Vielleicht ist der Titel der Ausstellung im dortigen „Blauen Haus“ – Spurensuche³ – ein gutes Omen. Und ein erster Schritt aus dem Dunkeln.

Katharina Lehmann und Julia Smirnova – beide sind bei der Spurensuche³ in Dießen mit dabei – sind nur zwei von vielen „neuen“ Menschen im meinem Leben. Meinen zweiten Leben. In meinen neuen Leben. Viele andere haben ich auf dem Weg der letzten Monate kennen und schätzen gelernt.

Und ich freue mich auf den inspirierenden, kritischen, ehrlichen und vielfältigen Austausch mit neuen und alten Freunden, Bekannten, Künstlern und Kunstinteressierten auf meinem weiteren Weg: Ob an den Ammersee oder mit etwas Glück demnächst nach New York. Vielleicht geht’s mal nach Tokio – auch wenn das nicht gerade direkt in Italien liegt.

Foto © Anton Milberger

LUCCA. ODER: AN TRÄUME GLAUBEN, NICHT AN EXCEL.

Lucca. Lucca ist wie nach Hause kommen. Sich wie zu Hause fühlen. Zu Hause sein. Seit Jahrzehnten. Und jetzt werden meine Bilder in dieser Stadt sein. Meiner Stadt.

Geboren 1969 in Stuttgart, Deutschland, kann ich dort nicht mit dem Thema Heimat umgehen. Auch nicht mit dem Gefühl, sich zu Hause zu fühlen. Aber hier, in Lucca, fühle ich es.

1989, zum ersten Mal in diesem Teil Italiens, erkundete ich die Toskana mit dem Zug. Florenz, Siena, Pistoia. Andere. Und Lucca.

Um es kurz zu machen: Es war Liebe auf den ersten Blick. Lucca wurde, neben New York City, meinen Lieblingsort in meinen Ferien. Und in meinem Herzen. Dort Freunde finden. Sich wie zu Hause fühlen. Und dieses Coming-home-Ding.

Ich begann im Oktober 2017 ohne Pläne zu malen und träumte davon, meine Bilder in dieser Stadt zu zeigen. Eines Tages in der Zukunft.

Zukunft ist jetzt. Heute ist die Lucca Art Fair für das Publikum geöffnet. Dank meines Kunstmanagers Marco Antonio Patrizio, der mich auf Instagram gefunden hat, sind hier sechs meiner Bilder zu sehen.

Also. Manchmal ist die Realität näher, als deine Träume es sich vorstellen können. Wenn sie vom Herzblut und nicht von einem Excel-Blatt angetrieben werden.